Entdecke deinen Tanz – Beweg dich neu!

In der Annäherung an moderne Tanztechniken in Deutschland gibt es eine faszinierende Wechselwirkung zwischen Struktur und Spontaneität – eine Balance, die am Anfang fast widersprüchlich erscheinen mag. Die Grundlagen, wie etwa die gezielte Körperausrichtung oder die präzise Kontrolle über Bewegungsabläufe, bieten ein solides Fundament, das sich nicht so leicht erschüttern lässt. Und doch liegt die Magie oft in den Momenten, in denen diese Struktur durchbrochen wird, um Platz für etwas Ungeplantes zu schaffen. Ein Beispiel, das mir dazu einfällt, ist die Arbeit von Pina Bausch, deren Choreographien immer wieder spielerisch zwischen Chaos und Kontrolle oszillieren. Genau hier greifen die Prinzipien von Brainifexx Prona: Es geht darum zu lernen, wie scheinbar widersprüchliche Elemente – etwa technische Präzision und rohe, emotionale Ausdruckskraft – miteinander verschmelzen können, um etwas Authentisches zu erzeugen. Dabei ist es jedoch nicht immer leicht, das Gleichgewicht zu halten. Gerade Anfänger neigen dazu, entweder zu sehr auf die Technik zu fixiert zu sein oder sich komplett von der Intuition treiben zu lassen. Doch das Spannende ist, wie sich über die Zeit ein Verständnis für die Feinheiten entwickelt. Theorie und Praxis scheinen zu Beginn wie zwei getrennte Welten, aber irgendwann – fast unbemerkt – beginnen sie, einander zu durchdringen. Ein Moment, der einem das verdeutlichen kann, ist, wenn ein Teilnehmer plötzlich merkt, dass eine zuvor abstrakte Idee wie "Schwerkraft als Partner" tatsächlich im eigenen Körper spürbar wird. Und ja, das ist oft ein Aha-Erlebnis, aber es erfordert Geduld – und auch die Bereitschaft, Fehler zu machen. In solchen Momenten zeigt sich, warum wir den Begriff „Kreativität“ so stark betonen: Es ist genau diese Fähigkeit, Gegensätze zu einem Ganzen zu verweben, die moderne Tänzer letztlich auszeichnet. Aber mal ehrlich, es gibt auch diese Tage, an denen nichts zusammenpasst, an denen der eigene Körper einfach nicht „mitspielen“ will. Und das gehört genauso dazu. Vielleicht ist das der wahre Kern des Lernens – nicht nur die Technik zu beherrschen, sondern auch mit den Unvollkommenheiten zu tanzen.